Correspondence with Edith Maryon
1912–1924
GA 263
Translated by Steiner Online Library
173
Edith Maryon to Rudolf Steiner
Sculptor's studio, Goetheanum
Dornach near Basel
November 15 [13] 1923 (afternoon)
Dear and honored teacher,
I hope you have now arrived safely in The Hague, without any adventures on the way, and that you will be given some time to rest before you are expected to work again! I don't understand how someone can be expected to give a lecture straight after such a long journey; it always seems strangely inconsiderate to me! I am a little better here, the chest pains have stopped, the “morning freshness” has been a little troubled, only I am a little weak and tired, this morning I was so lazy - I just slept, and only now am I writing; then I will paint and read a little, and think about the evening lecture. Please don't forget to tell me when you are coming back; the trains to The Hague are not listed in the Swiss railway guide.
Kalähne went out to play for the guards, and just now Clason came to visit me! She was very pleasant, though. Mrs. Geheimrat [Röchling] came yesterday; she is always very kind and I like to see her. Please give Dr. Zeylmans my regards, his wife and, if you see his parents, van Emmichoven, give them my regards too. I once lived there and they were very kind to me.
Now Miss Kuterova must take the letter to the post office.
Warmest regards
Edith Maryon
173
Edith Maryon an Rudolf Steiner
Bildhauer Atelier Goetheanum
Dornach bei Basel
15. [13.] Nov. 1923 (Nachmittag)
Sehr verehrter lieber Lehrer,
hoffentlich sind Sie jetzt gut angekommen im Haag, ohne irgendwelche Abenteuer unterwegs, und daß man Ihnen etwas Zeit gibt zum Ausruhen, bevor man wieder Arbeit verlangt! Ich verstehe nicht, wie man nach solch einer langen Reise gleich einen Vortrag verlangen kann, mir kommt das immer merkwürdig rücksichtslos vor! Hier geht es etwas besser, die Brustschmerzen haben aufgehört, die «Morgenfrische» hat wenig geplagt, nur bin ich etwas matt und müde, heute Morgen war ich so faul - ich habe nur geschlafen, und erst jetzt schreibe ich; dann werde ich ein wenig malen und lesen, und an den Abendvortrag denken. Bitte nicht vergessen, mir zu sagen, wann Sie wiederkommen, im Schweizer Kursbuch sind die Haager Züge nicht angegeben.
Kalähne ist herausgegangen, um für die Wächter zu spielen, und gerade kam Clason, mich zu besuchen! Sie war aber liebenswürdig. Gestern kam Frau Geheimrat [Röchling], sie ist immer sehr lieb und ich sehe sie gerne. Bitte Herrn Dr. Zeylmans zu grüßen, seine Frau und wenn Sie die Eltern vom ihm, van Emmichoven, sehen, auch die, ich wohnte dort einmal und sie waren sehr nett zu mir.
Jetzt muß Frl. Kuterova den Brief zur Post tragen.
Herzlichste Grüße
Edith Maryon