Correspondence with Edith Maryon
1912–1924
GA 263
Translated by Steiner Online Library
13
Edith Maryon to Rudolf Steiner
[Berlin] Motzstraße 17 II
19.1.14
Dear and esteemed teacher,
I realize that it is impossible for you to talk to me, as I know there is so much work for you to do. I just wanted to say that I have managed to stay in Germany until Easter. I think that the time has perhaps come for me to do something other than just sit and study for myself; I also have a great desire to do something for Theosophy, if possible, and not just for myself alone. I have thought a lot about this, to find a way, but I don't know what I can achieve or what kind of work I can find here in Berlin. Mr. Richter [Rychter] told me that he needs 80 artists in Dornach and that you don't have many yet, so I thought maybe I could work as a sculptor or help someone with something?
I have here some photographs of artworks that I have made and that have been shown in exhibitions over the last 12 years. If you like, I can show you these photographs. Unfortunately, I no longer have pictures of [other] works that I have already made.
Around Easter, I might have to work in England for a few weeks, but then I'll come back if I'm lucky enough to sell some of my work in England. But of course I can't know yet what will happen.
Your student
L. Edith C. Maryon
13
Edith Maryon an Rudolf Steiner
[Berlin] Motzstraße 17 II
19.1.14
Verehrter lieber Lehrer,
ich denke, es ist unmöglich für Sie, mit mir zu sprechen, denn ich weiß, es gibt so viel Arbeit zu tun. Ich möchte nur sagen, daß ich es habe einrichten können, bis Ostern in Deutschland zu bleiben. Ich denke, daß die Zeit vielleicht gekommen ist, wo ich etwas anderes tun dürfte, als nur zu sitzen und für mich selbst zu studieren; auch habe ich den großen Wunsch, wenn es möglich wäre, etwas für die Theosophie zu tun und nicht nur für mich allein. Darüber habe ich viel nachgedacht, um einen Weg zu finden, aber ich weiß nicht, was ich leisten kann, oder was für eine Arbeit ich finden kann hier in Berlin. Herr Richter [Rychter] hat mir gesagt, er brauche in Dornach 80 Künstler und daß Sie noch nicht viele haben, und so dachte ich, ich könnte vielleicht als Bildhauerin arbeiten, oder jemandem mit etwas helfen?
Ich habe hier einige Photographien von Kunstwerken, die ich gemacht habe, und die in diesen letzten 12 Jahren schon in Ausstellungen gezeigt worden sind. Wenn Sie wollen, kann ich Ihnen diese Photographien zeigen. Leider habe ich keine Bilder mehr von [anderen] Werken, die ich schon gemacht habe.
Um Ostern muß ich vielleicht einige Wochen in England arbeiten, aber dann komme ich wieder zurück, wenn ich das Glück habe, etwas von meinen Arbeiten in England zu verkaufen, aber natürlich davon kann ich noch nicht wissen, was geschehen soll.
Ihre Schülerin
L. Edith C. Maryon