Correspondence with Edith Maryon
1912–1924
GA 263
Translated by Steiner Online Library
10
Edith Maryon to Rudolf Steiner
[Translation]
Schnorrstraße 10
Munich, 12.9.13 Dear Teacher,
May I report to you on some of the results of my exercises? I had intended to do so on Sunday, but unfortunately didn't, although I have wanted to ask you some questions for two months now, and I will have to wait until Berlin to get answers. Because of something you said, I fear you think I'm not doing my exercises; but I really enjoy doing these exercises and try to put as much into them as possible, even if it's never enough. I have not told you anything because I feel that you can see everything you want and that my experiences are perhaps not important enough to talk about.
1. I feel warmth in the region of the heart, which flows down through the arms and hands - is this the fire of Kundalini? How can it be directed?
2. There are all kinds of strange experiences with the lotus flower of the eyes; how can the currents that emanate from it be directed so that they come into contact with spiritual beings? I now often see something on the mountains that I think is my “higher self” and I thought that maybe I could get ahead through this.
3. Then I feel as if something is taking shape in front of my face and chest, like some kind of organ: I feel and see in a sense all sorts of tubes, one of which is around my head and connects my throat and ears; my throat seems to expand and something seems to rise in it.
And then there are all kinds of other things, but I don't want to take up any more of your time.
With love and gratitude, [in German].
Your student,
L. Edith C. Maryon
10
Edith Maryon an Rudolf Steiner
[Übersetzung]
Schnorrstraße 10
München, 12.9.13 Verehrter lieber Lehrer,
darf ich Ihnen über einige Ergebnisse meiner Übungen berichten? Ich hatte es am Sonntag vorgehabt, tat es aber dummerweise nicht, obwohl ich Ihnen schon seit zwei Monaten einige Fragen stellen möchte, auf deren Beantwortung ich nun bis Berlin warten muß. Aufgrund einer Bemerkung von Ihnen fürchte ich, Sie meinten, daß ich meine Übungen nicht mache; ich mache aber diese Übungen besonders gern und versuche, soviel als möglich in sie hineinzulegen, wenn auch nie genug. Ich habe Ihnen nichts gesagt, weil ich meine, daß Sie alles sehen können, was Sie wollen, und meine Erfahrungen vielleicht nicht wichtig genug sind, um darüber zu reden.
1. Ich fühle Wärme in der Region des Herzens, welche durch die Arme und Hände herunterfließt - ist das Kundalinifeuer? Wie kann es dirigiert werden?
2. Es gibt alle möglichen sonderbaren Erfahrungen mit der Lotusblume der Augen; wie kann man die Ströme, die von ihr ausgehen, so dirigieren, daß sie in Verbindung mit geistigen Wesenheiten [dies auf deutsch] kommen? Ich sehe jetzt oft auf den Bergen etwas, was ich für mein «höheres Selbst» [auf deutsch} halte und ich dachte, daß ich durch dieses vielleicht weiterkommen könnte.
3. Dann fühle ich, wie wenn etwas vor meinem Gesicht und meiner Brust Gestalt annimmt, wie eine Art Organ: ich fühle und sehe dann in gewissem Sinne alle möglichen Röhren, von denen eine um meinen Kopf herum gelegen ist und die meine Kehle und meine Ohren verbindet; meine Kehle scheint sich auszudehnen und es scheint etwas in ihr aufzusteigen.
Und dann gibt es noch alles mögliche andere, aber ich will Sie jetzt nicht mit weiterem in Anspruch nehmen.
In Verehrung und Dankbarkeit [auf deutsch).
Ihre Schülerin
L. Edith C. Maryon