On the History and Content of the First Section of the Esoteric School
1904–1914
GA 264
9 July 1904, Berlin
Translated by Steiner Online Library
The Nature and Work of the Masters I
This and the following document are probably the first two esoteric lectures given in Berlin. Notes taken from memory by Franz Seiler
First of all, a prayer spoken by Dr. Steiner. Then a reference to the fact that the masters speak through Dr. Steiner, that he is only the means by which the thoughts of the masters are expressed.
Master Morya gives us information about the goal of human development. He is the one who guides humanity towards its goal. Master Kuthumi is the one who shows us the way to achieve this goal.
Representation of the lower self and the higher self. There is a lower self in every human being that needs to be overcome.
Then the impermanence of the bodies is considered. My body will perish and your bodies will also disintegrate into their smallest atoms, but the words that are spoken now will not perish because we ourselves will become what we are now speaking. That is the seed from which we will emerge again one day.
Thoughts and feelings are reality, they are the material for building the later life. We must therefore strive to have as high and noble thoughts and feelings as possible. Through these thoughts and feelings we are bound to that which is similar to these thoughts and feelings. We create thousands upon thousands of relationships. There are four degrees, parts or paths of development.There are also seven senses; five senses as we know them in physical life and two senses that have yet to develop.1For more information, see “Fundamentals of Esotericism”, GA 93a.
Ten centers of energy in the human being:
1. Prana - in the chest
2. Apan in the area of the secretory organs
3. Saman - in the navel
4. Udan - in the middle of the throat
5. Vayu - permeates the entire body
6. Kurm - in the eye, helps to open it
7. Krikala- in the stomach, causes hunger
8. Nag - causes vomiting
9. Devadatta causes yawning
10. Dhananjaya - the one that does not leave the body even after death.2From “The Science of Breath. Translated from the Sanskrit original by Pandit Rama Prasad Kasyapa B.A., F.T.S.
Prana corresponds to the eight-petalled lotus flower, Udan corresponds to the sixteen-petalled lotus flower. The two-petalled lotus flower is located between the eyebrows.
It was said about dying: just as one must learn to die, one must also learn to die to one's feelings. But the first thing to learn is to stand, that is, to have a secure hold in the turmoil of life, to know no more fear or anxiety, but to face calmly and confidently every event, however it may come.
There are four stages that we have to climb. First, we have to search for the ego, the core within us. Then we will also recognize the non-ego. We have to search for this center within us, because this center lies in every single being. There is a center everywhere, there is a periphery everywhere. Imagine placing yourself at the outermost limits, you can find the center everywhere. The earth revolves around the sun; the sun revolves with the earth through the great universe. And next to it, an infinite number of other heavenly bodies revolve. Every single being forms a center. There are no people like us living on those heavenly bodies. There are also beings living on them, but no people. People have no connection with them, there is no relationship. They can only achieve this relationship if they rise inwardly to a level where all those beings have their common foundation.
The second step is to make the astral body come alive, that is, to feel oneself in the astral sea as I.
The third step is to overcome the astral sea and to achieve deep silence.
The fourth is the hearing of the voice of silence. This is where the Master calls from outside: “That's you!”
The best image for this development is the following: Once you have found your ego, you think of yourself as having set out on the great ocean. Nothing can be seen on the water's surface. As far as the eye can see, only water and sky. The ends of the sea are bounded by the horizon. On this surface, we think of ourselves as a wave in the moving sea, as a single wave among the many waves. When we feel truly at one with ourselves, we must calm the waves of the sea. Deep silence must ensue. Nothing can be heard, nothing can be seen. The water in which we are immersed is completely still. No movement asserts itself. In this perfect silence, in this perfect seclusion, the voice of the Master will be able to resound, no longer drowned out by the noise of everyday life. This is how the exercise is followed in practice. We all practiced this image by placing ourselves in the thought of the I, then in the sea waves, then in the deep sea silence.
Ausführungen über Wesen und Wirken der Meister in esoterischen Stunden I
Die beiden vermutlich ersten Esoterischen Stunden in Berlin Aus dem Gedächtnis aufgezeichnete Notizen von Franz Seiler
Zunächst ein von Dr. Steiner gesprochenes Gebet. Dann Hinweis darauf, daß die Meister durch Dr. Steiner sprechen, daß er nur das Mittel ist, die Gedanken der Meister zum Ausdruck zu bringen.
Meister Morya gibt uns Aufschluß über das Ziel der menschlichen Entwicklung. Er ist es, welcher die Menschheit ihrem Ziele zuführt. Meister Kuthumi ist derjenige, welcher uns die Wege zu diesem Ziele weist.
Darstellung des niederen Ich und des höheren Ich. In jedem Menschen ist ein niederes Ich, das es zu überwinden gilt.
Sodann wird die Vergänglichkeit der Leiber betrachtet. Mein Körper wird vergehen und auch Ihre Körper werden in ihre kleiinsten Atome zerfallen, aber die Worte, die jetzt gesprochen werden, werden nicht vergehen, weil wir selbst dasjenige werden werden, was wir jetzt sprechen. Das ist der Same, aus dem wir einst wieder hervorgehen werden.
Gedanken und Gefühle sind Wirklichkeit, sie sind dasjenige, was das Material zum Bau des Späteren abgibt. Wir müssen darum bestrebt sein, so hohe und edle Gedanken und Gefühle zu hegen, wie es nur immer möglich ist. Durch diese Gedanken und Gefühle sind wir gefesselt an dasjenige, was diesen Gedanken und diesen Gefühlen ähnlich ist. Wir knüpfen da tausend und abertausende von Beziehungen. Es gibt vier Grade, Teile oder Wege der Entwicklung.
Es gibt auch sieben Sinne; fünf Sinne, wie wir sie auch im physischen Leben kennen und zwei Sinne, die noch zur Entfaltung kommen müssen.1Näheres in «Grundelemente der Esoterik», GA 93a.
Zehn Kraftzentren im Menschen: 1. Prana - in der Brust; 2. Apan in der Gegend der Sekretionsorgane; 3. Saman - im Nabel; 4. Udan - in der Mitte der Gurgel; 5. Vayu - durchdringt den ganzen Körper; 6. Kurm - im Auge, hilft dasselbe öffnen; 7. Krikala- im Magen, ruft Hunger hervor; 8. Nag - verursacht Erbrechen; 9. Devadatta verursacht Gähnen; 10. Dhananjaya - dasjenige, was den Körper nicht einmal nach dem Tode verläßt.2Nach «Die Wissenschaft des Atems. Übersetzt aus dem Sanskrit-Original von Pandit Rama Prasad Kasyapa B.A., F.T.S.», Leipzig o.j.
Prana entspricht der achtblättrigen Lotosblüte, Udan entspricht der sechzehnblättrigen Lotosblüte. Die zweiblättrige Lotosblüte befindet sich zwischen den Augenbrauen.
Von dem Sterben wurde gesagt: so wie man sterben lernen muß, so muß man auch den Gefühlen absterben lernen. Aber das Erste, was zu lernen ist, ist das Stehenlernen, das heißt, daß wir in den Wirrsalen des Lebens einen sicheren Halt haben, daß wir keine Furcht und keine Angst mehr kennen, sondern ruhig und sicher jedem Ereignis, wie es auch kommen mag, ins Auge schauen.
Sodann gibt es vier Etappen, die wir zu ersteigen haben. Zuerst gilt es das Ich, den Kern in uns zu suchen. Dann werden wir auch das Nicht-Ich erkennen. Wir müssen diesen Mittelpunkt in uns suchen, denn dieser Mittelpunkt liegt in jedem einzelnen Wesen. Überall ist Mittelpunkt, überall ist Peripherie. Sie mögen sich an die äußersten Grenzen versetzt denken, überall können Sie den Mittelpunkt finden. Die Erde dreht sich um die Sonne; die Sonne dreht sich mit der Erde durch den großen Weltenraum. Und neben ihr drehen sich unendlich viele andere Himmelskörper. Jedes einzelne Wesen bildet einen Mittelpunkt. Auf jenen Himmelskörpern leben keine Menschen wie wir sind. Es leben zwar auch Wesen darauf, aber keine Menschen. Die Menschen haben keine Verbindung mit ihnen, es ist keine Beziehung vorhanden. Diese Beziehung können sie nur erringen, wenn sie sich innerlich auf eine Stufe erheben, wo alle jene Wesen ihre gemeinsame Grundlage haben.
Das zweite ist, den Astralkörper lebendig zu machen, das heißt, sich in dem astralen Meer zu fühlen als Ich.
Das dritte ist die Überwindung des astralen Meeres und die Erreichung der tiefen Stille.
Das vierte ist die Vernehmung der Stimme der Stille. Das ist da, wo der Meister ruft wie von außen: Das bist Du!
Das beste Bild für diese Entwicklung ist das folgende: Hat man sein Ich gefunden, so denkt man sich hinausgefahren auf das große Weltmeer. Nichts ist auf der Wasserfläche zu erblicken. Soweit das Auge reicht nur Wasser und Himmel. Die Enden des Meeres sind vom Horizont begrenzt. Auf dieser Fläche denken wir uns als eine Welle im bewegten Meer, als eine einzige Woge unter den vielen Wogen. Wenn wir uns dann so recht eins fühlen, so müssen wir die Wogen des Meeres beruhigen. Tiefe Stille muß eintreten. Nichts ist zu hören, nichts ist zu sehen. Das Wasser, in das wir eingetaucht sind, ist vollkommen ruhig. Keine Bewegung macht sich geltend. In dieser vollkommenen Stille, in dieser vollkommenen Abgeschlossenheit wird die Stimme des Meisters ertönen können, sie wird nicht mehr übertäubt werden können von dem Geräusch des Alltagslebens. Hierauf schließt sich diese Übung in der Praxis an. Wir übten alle dieses Bild, indem wir uns alle in den Gedanken des Ich versetzten, dann in das Meeresgewoge, dann in die tiefe Meeresstille.