Correspondence with Edith Maryon
1912–1924
GA 263
Translated by Steiner Online Library
108
Edith Maryon to Rudolf Steiner
Sculptor's studio, Goetheanum, 9 June 1922
Dear and esteemed teacher,
Thank you very much for your welcome letter. I hasten to reply and hope that the letter will arrive in Vienna on Monday. I am very pleased that everything is going so well, although unfortunately the scientists are staying away. I believe you are very right to prevent people from trying to insert things in Oxford; it would certainly go very badly. Mrs. Mackenzie knows very well what she can do there. If, on the contrary, she could get together a little money for the events there, it would be good, because they have to limit themselves somewhat in this respect; for example, they will invite Miss v. Heydebrand, and if the money is sufficient, Dr. Stein as well; with more money they could of course do more. But they could also do a lot of propaganda to get as many people as possible to come to Oxford, which would of course be very desirable, because we also have to try to make an impression there through the people who come from out of town – especially if they are not all aunts! I have just received a long letter from Mrs. Mackenzie, more details when you return. I have no idea for the time being how many or how few people will turn up in Oxford. It is very encouraging that everyone is keeping well, there was some pain here but I am treating it with eucalyptus oil now and I think that will help. Otherwise I am working a lot but I don't know yet if it is any better than last time! On Sunday we are photographing the eurythmy therapy children for 'Anthroposophy'. A photo of the further training course children is in the works.
I hope you have much success with the second lecture cycle.
With warmest greetings
Edith Maryon

108
Edith Maryon an Rudolf Steiner
Bildhauer Atelier Goetheanum, 9. Juni 1922
Sehr verehrter lieber Lehrer,
recht vielen Dank für den sehr willkommenen Brief. Ich beeile mich zu antworten und hoffe, der Brief kommt Montag in Wien an. Mich erfreut es sehr, daß alles so gut geht, obwohl leider die Wissenschaftler wegbleiben, näheres möchte ich später hören. Ich glaube, Sie haben sehr recht, zu verhindern, daß die Leute versuchen, Dinge dazwischenzuschieben in Oxford, es würde sicherlich sehr schlecht gehen, Mrs. Mackenzie weiß sehr genau, was sie dort machen kann. Wenn sie im Gegenteil ein bißchen Geld zusammenkriegen könnte für die dortigen Veranstaltungen, wäre es gut, weil sie sich in dieser Beziehung etwas beschränken müssen, z. B. werden sie Frl. v. Heydebrand einladen, und sollte das Geld ausreichen, dazu auch Dr. Stein; mit mehr Geld könnten sie natürlich mehr machen. Aber die Leute könnten auch viel Propaganda machen, damit möglichst viele Leute nach Oxford kommen, das wäre natürlich sehr wünschenswert, weil wir auch versuchen müssen, dort Eindruck zu machen durch die Leute, die von auswärts kommen — besonders wenn es nicht lauter Tanten sind! Ich habe gerade einen langen Brief von Mrs. Mackenzie erhalten, näheres wenn Sie zurückkommen. Ich habe vorläufig keine Ahnung, wieviel oder wie wenig Leute in Oxford erscheinen werden. Es ist sehr erfreulich, daß alles gesundheitlich gut geht, hier waren einige Schmerzen, aber ich behandle sie jetzt mit Eucalyptusöl und denke, das wird helfen. Sonst arbeite ich viel, weiß aber noch nicht, ob mit besserem Erfolg als das letzte Mal! Sonntag werden wir die Toneurythmie-Kinder photographieren für «Anthroposophy». Ein Cliche von den Fortbildungskursus-Kindern ist in Arbeit.
Hoffentlich haben Sie recht viel Erfolg beim zweiten Vortragszyklus!
Mit allerherzlichsten Grüßen
Edith Maryon
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