Correspondence with Marie Steiner
1901–1925
GA 262
Translated by Steiner Online Library
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To Rudolf Steiner in Dornach
Friday, December 7 or 8, 1923, from Berlin
L. E., thank you for your telegram,74Not in the estate. which I have just received and answered. With Nina Leskoff 75Nina Leskoff (died 1980), later married for some time to the painter Emil Schweigler. the situation is the same as with Zaiser and Büchenbacher. If Dr. Wegman is of the opinion that she can play the piano for the eurythmists without harming her health, then one could risk it as you suggest. If she only stays for eurythmy, she should know that after a certain time she will have to make room for someone else or possibly be where she can learn the most. Perhaps it should be put to her in these terms and keep her on.
Perhaps you have confused Rath with Raatz. I have never heard that he sells Theosophical books, but I will ask him. I find the young people's idea of continuing their work in the old rooms of the publishing house very appealing. I would have liked to hear from you how much we should let them have; (they would probably take the shelves as well). And I have no idea how to proceed with the payment method. Should someone come to you, quickly?
Meyer probably realized that his situation was becoming impossible. Unger spoke to him on the last evening and Meyer said that he would go back to his school at Easter and that he admitted he had no talent for administration; he would resign as chairman in order to be able to work more as a lecturer. He seemed to think that we were considering Walther and was amazed that we had Münch in mind. But he went straight to Münch and told him the same thing. Unger had told him to also tell me his decision (“so that he wouldn't change his mind”). But he still hasn't done it. Räther was with me, who thought he should also withdraw, but now wants to stay, since I said that it would be much better if he supported Münch. Gantenbein wants to withdraw for a while to come to terms with himself. — Räther, however, unfortunately told me that Meyer now wants to stay on the board until Easter after all; that is bound to be disastrous, and it seems to me, also different from what he told Unger. He is also supposed to say that he only wants to resign his office in the hands of Dr. Steiner, from whom he received it. His clique, especially Frau v. Moltke, who is enraged for him, think that Walther and Selling will be put forward again.
Frau v. Moltke wants her notes. I found four notebooks. Should I give them to her?
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An Rudolf Steiner in Dornach
Freitag, 7. oder 8. Dezember 1923, aus Berlin
L. E., vielen Dank für Dein Telegramm,74Im Nachlass nicht vorhanden. das ich eben erhalten und beantwortet habe. Mit Nina Leskoff 75Nina Leskoff (gest. 1980), später einige Zeit verheiratet mit dem Maler Emil Schweigler. wird doch die Sache so stehen, wie mit Zaiser und Büchenbacher. Wenn Dr. Wegman der Meinung ist, dass sie ohne ihrer Gesundheit zu schaden, für die Eurythmisten Klavier spielen kann, könnte man es ja so riskieren, wie Du vorschlägst. Wenn sie nur für die Eurythmie bleibt, so müsste sie wissen, dass sie nach einer gewissen Zeit einer andern Platz zu machen hat, oder eventuell dort zu sein hat, wo sie am meisten lernen kann. Vielleicht sagt man’s ihr in dieser Art und behält sie noch.
Rath ist vielleicht verwechselt worden von Dir mit Raatz. Ich hab nie gehört, dass er theosophische Bücher verkauft, will ihn aber fragen. Die Idee der jungen Leute, in den alten Räumen des Verlags die Arbeit fortzusetzen, ist mir sehr sympathisch. Gern hätt ich nur von Dir gehört, wie viel man ihnen lassen soll; (sie würden dann wohl auch die Regale übernehmen). Und keine Ahnung habe ich, wie man mit dem Bezahlungsmodus vorgehen soll. Sollte da einer zu Dir kommen, schnell?
Meyer merkte wohl, dass seine Situation eine unmögliche wurde. Unger sprach mit ihm am letzten Abend und Meyer sagte, er würde zu Ostern wieder in seine Schule gehen und dass er zugäbe, er hätte für Verwaltung kein Talent; er würde den Vorsitz niederlegen, um mehr als Vortragender wirken zu können. Er schien zu glauben, dass wir an Walther dächten und war erstaunt, dass wir Münch in Aussicht hätten. Er ging aber gleich darnach zu Münch und sagte ihm dasselbe. Unger hatte ihm gesagt, auch mir seinen Entschluss mitzuteilen (- «damit er nicht knesft, sich anders besinnt» -). Er hat’s aber noch nicht getan. Räther war bei mir, der da meinte, er müsse sich auch zurückziehen, nun aber bleiben will, da ich sagte, dass es doch viel besser wäre, wenn er Münch stützte. Gantenbein will sich zunächst eine Zeit lang zurückziehen, um mit sich ins Reine zu kommen. — Räther hat mir aber leider gesagt, dass Meyer nun doch bis Ostern im Vorstand bleiben will; das ist sicher verhängnisvoll, und mir scheint, auch anders, als wie er’s Unger sagte. Er soll auch sagen, dass er nur in Dr. Steiners Hände sein Amt niederlegen will, von dem er es bekommen hat. Seine Clique, besonders die für ihn enragierte Frau v. Moltke, denken, dass Walther und Selling wieder vorgeschoben werden.
Frau v. Moltke will ihre Aufzeichnungen haben. Ich fand vier Hefte, die soll ich ihr wohl geben?